Die seltenste Blume der Dolomiten: das Leben besteht aus Gegensätzen.
Die Berge sind schön, bezaubernd, eine Möglichkeit für
gestresste Städter einige Tage lang Licht und Sorglosigkeit
zu tanken. Aber die Berge sind auch das Symbol von Elend und Not,
von Leben voller und stiller Familien. Lange Zeit ging es hier
um das nackte Überleben und es blieb nur wenig Zeit für
die Menschlichkeit und für eine freiere, aufgeklärtere
und gerechtere Lebensauffassung. In der Dunkelheit einer obsessiven
und abergläubischen Religiosität haben sich kleine und
große Dramen abgespielt und während sich das restliche
Europa für die Ideale der Revolution öffnete wurden in
diesen von der Hungersnot und von Naturkatastrophen ausgezhrten
Tälern immer noch Frauen als Hexen auf dem Scheiterhaufen
verbrennt. Sündenböcke der menschlichen Schuld.
Und dennoch, das kann ich aus persönlicher Erfahrung sagen,
ist die Schönheit dieser weißen Felsen und dieser dunklen
Täler nicht umsonst und auf dieser kargen Erde ist die Blume
der “Viel Lärm um Nichts” wird sie von sich selbst
sagen. Eine Art wie eine andere sich selbst zu sehen. Sie ist schön,
wie diese Berge, ein bisschen fröhlich und ein bisschen traurig
wie diese Berge. Sie ist aus dem Nichts entstanden, aus dieser
steilen Erde und aus dem Meer, wie diese Berge. Sie ist mir eine
große Freundin und die Liebe eines Lebens, wie diese Berge.
Falls Sie sie treffen sollten, müssen Sie ihren Namen nicht
kennen, Sie werden sie erkennen. Wollen sie wirklich wissen wie
diese Berge heißen? Was ist schon ein Name? Ist die Herkunft
von Relevanz? Sie ist aus dem Nichts gekommen, wie ihre Berge.
Aber wie kann das Nichts so vieles enthalten? Welches nichts kann
diese magischen Klippen geschaffen haben?
Um die Route anzusehen klicken Sie auf die Karte und ziehen den Zeiger in die gewünschte Richtung.
Gesamtbewertung:
5 Std.
: 300
m
500
m
leicht
Kreuzbergpaß (1.636m) – Kennzeichnung
Nr. 131 und SI – Rehangerl (1.741m) – Kennzeichnung
Nr. 131 und SI – Nemes-Hütte (1.877m) – Weg Nr.
13 – Saumahd (1.756m) – Weg Nr. 13 – Moos (1.340m)
Nemes-Hütte
Von Sexten
erreicht man den Kreuzbergpass auf der Staatsstraße SS52.
Falls man nicht die Möglichkeit hat ein zweites Auto in Moos
zu lassen, um zum Kreuzbergpass zurückzukehren, kann man die öffentlichen
Verkehtsmittel benutzen. (beim örtlichen Tourismusverein erhält
man Info über den Fahrplan)
Tourengeher
die Grenzgebiete lieben und von sumpfigen Wiesen fasziniert sind.
Nemes-Hütte
0474-710699; Tourismusverein Sexten 0474-710310; Camping Caravan
Park Sexten 0474-710444;
von Juni bis
September
etwas abseits
des Weges befindet sich der Schwarzsee (1.751 m), ein wertvolles
Biotop, das auf der Liste der wichtigsten Naturgebieten Europas
steht.
Vom Kreuzbergpass
folgt man der Forststrasse (Wegweiser 131) durch eine abwechslungsreiche
Landschaft, die aus Wäldern, Sümpfen und Lichtungen besteht überquert
man der Rücken des Seikofels indem man bei Regangerl von der
Forststrasse abgeht. Sobald man das Hochmoos (1.802 m) hinter sich
gelassen hat erreicht man eine Schotterstrasse, die direkt zur
Nemes-Alm führt. Die Kulisse der Sextner Dolomiten verleiht
dem Platz einen besonderen Rahmen. Jetzt geht man den selben Weg
einen Kilometer zurück und folgt dann dem Weg Nr. 13 Richtung
Nordosten zu den Ortschaften Moos und Sexten. Ein langer und sanfter
Talgang führt uns nach Moos.
Texte: A. Fichera